[Pod – cast]
Der Begriff setzt sich zusammen aus „Pod“, tatsächlich abgeleitet von Apples iPod und „Cast“, der Abkürzung von Broadcast, also Sendung. Die Bezeichnung Podcast im Sinne einer Serie bzw. Sendung verwendete zuerst der US-amerikanische Blogger Doc Searls.
Eine weitere, jedoch umstrittene, Begriffserklärung bezieht sich auf Podcast als Kunstwort. Dabei wird die zweite Silbe -cast ebenfalls auf Broadcast zurückgeführt, Pod- jedoch als Abkürzung für Play on demand angesehen.
Definition Podcast
Allgemein handelt es sich bei einem Podcast um verschiedene, jedoch meist chronologisch zusammenhängende, internetbasierte Mediendateien; auch als Episoden bezeichnet. Dazu zählen sowohl Audio- als auch Videoformate. Eine einzelne dieser Dateien macht also noch keinen Podcast. Viel mehr bilden die verschiedenen Episoden zusammen einen Podcast. Um keine dieser zu verpassen, können Podcasts abonniert werden, in den meisten Fällen sogar kostenlos.
Fälschlicherweise werden Podcasts häufig mit Radio- oder Fernsehsendungen verglichen. Anders als bei den klassischen Medien gibt es für Podcasts jedoch keine festen Sendezeiten. Klar laden die meisten und vor allem größeren Podcasts ihre Episoden an einem festgelegten Wochentag hoch. Wirklich verpassen können Hörer diesen Upload jedoch nicht, anders als bei linearen Medienformaten. Podcasts lassen sich nämlich on demand rezipieren, also auf Abruf. Darüber hinaus ist es möglich, die einzelnen Episoden herunterzuladen und auch ohne Internetverbindung anzuhören bzw. anzuschauen.
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Entstehung
Das grundlegende Konzept für Podcasts stammt vom Publizisten Tristan Louis Anfang der 2000er. Der Erste, der dieses Konzept in die Tat umsetzte, war Dave Winer. Als weiterer Podcast-Pionier gilt zudem der ehemalige MTV-Moderator Adam Curry. Er trieb die Podcast-Produktion damals noch unter dem Begriff Audioblogging voran. 2005 machte Apple durch die Integration von Podcasts in iTunes das neue Medium der breiten Masse zugänglich.
Wie Winer und Curry thematisierten die ersten Podcaster in ihren Shows vor allem ihr eigenes Leben. Erst mit der Zeit entstanden themenspezifische Podcasts. Mit Serial startete 2014 einer der erfolgreichsten Themen-Podcasts in den USA. Unterteilt in verschiedene Staffeln wurden in den einzelnen Episoden echte Kriminalfälle besprochen. Jede Folge der ersten Staffel wurde durchschnittlich 3 Millionen Mal heruntergeladen und das bereits zwei Monate nach Veröffentlichung. Insgesamt hatte der Podcast ca. 2 Millionen Abonnenten. Auch Unternehmen erkannten schnell das Potenzial eines Corporate Podcast zu Marketingzwecken und launchten eigene Shows. In Deutschland starteten 2005 die ersten Podcasts. Mit dabei Philip Banse mit Küchenradio.io, Tim Pritlove mit Chaosradio Express und Larissa Vassilian unter dem Pseudonym Annik Rubens mit Schlaflos in München.
Ausblick
Lange galten Podcasts als Nischenentertainment von und für Nerds. Mittlerweile sind sie jedoch im Mainstream angekommen und es gibt wahrscheinlich kein Thema mehr, zu dem nicht in einem Podcast geredet wird. Von Unterhaltung über Finanztipps bis hin zu naturwissenschaftlichen Themen findet jeder die passenden Audio- bzw. Videoinhalte für sich. Die aktuellen Entwicklungen legen nahe, dass sich dieses Angebot auch in den kommenden Jahren weiter diversifizieren wird.
Diese Prognose erfreut wahrscheinlich auch Werbetreibende. Bereits jetzt gelten Podcasts als attraktive Werbeträger, woran vor allem die hohe Werbeakzeptanz der Hörer einen entscheidenden Anteil einnimmt. Durch steigende Angebotsdiversität lassen sich zukünftig aber auch enger gefasste Zielgruppen mit entsprechenden Podcasts so gezielt wie nie zuvor erreichen.
Titelbild von Soundtrap auf Unsplash