Wieso brauchen Unternehmen eigene Podcasts?
Unternehmens-Podcasts können ein effektives Mittel im Marketing-Mix sein, die eigene Zielgruppe auf anderem Weg zu erreichen oder ganz neue zu erschließen. Podcasts sind zumeist persönlicher als jedes andere Medienformat, womöglich ist auch deshalb die Werbeakzeptanz der Zuhörer hier besonders hoch. Für Marketer sind Podcasts also eine nahezu perfekte Plattform, das eigene Unternehmen mit seinen Produkten oder Dienstleistungen unter die Leute zu bringen und die Kundenbindung effektiv zu stärken.
Stellt sich nur noch die Frage: Wo fange ich an? Unternehmens-Podcasts gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Um die richtige für sich zu finden, bietet es sich an, die Zielgruppe festzulegen, an die sich der Podcast richten soll. Als Inspiration, wie das Ganze aussehen kann, stellen wir im Folgenden verschiedene Best Practices mit den unterschiedlichsten Zielgruppen vor. Zunächst muss dabei zwischen Corporate und Branded Podcast unterschieden werden:
Corporate Podcast
Beim Corporate Podcast handelt es sich um pure Markenkommunikation. In diesem Format kommen die Mitarbeiter und Führungskräfte des Unternehmens zu Wort. Sie liefern bspw. in Interviews oder durch eigene Geschichten einen Blick hinter die Kulissen. Das verleiht Unternehmen Gesichter bzw. in diesem Fall Stimmen und gibt Charakter. Corporate Podcasts zielen so vor allem auf Imagepflege sowie Personalmarketing ab. Zuhörer und damit potenzielle neue Angestellte sollen einen besseren Eindruck davon bekommen, wie (schön) es ist, bei Unternehmen XY zu arbeiten.
We are Netflix
Innerhalb von fünf Staffeln mit bisher insgesamt 32 Episoden sprechen Mitarbeiter der verschiedensten Abteilungen und Standorte über ihre Arbeit beim Streamingdienst Netflix. Host des Podcasts ist Senior Software Engineer Lyle Troxell. Seine Interviewpartner teilen mit ihm unverblümt authentische Geschichten über ihren Arbeitsalltag und reden dabei auch über die Höhen und Tiefen des Unternehmens.
Diese Ehrlichkeit spricht für Authentizität, was dem Image von Netflix zu Gute kommt. Zudem kann über die einzelnen Geschichten der Mitarbeiter eine gewisse Nähe zu den Zuhörern aufgebaut werden. Das Identifikationspotenzial ist dabei enorm. Assoziationen mit der Marke Netflix lassen sich dadurch positiv beeinflussen.
Audi Mitarbeiter-Podcast
Neben dem themenspezifischen Podcast zur E-Mobilität sendet der Automobil-Hersteller Audi auch einen Podcast speziell für seine Mitarbeiter. Einmal im Monat werden diese in ca. 15 Minuten mit Informationen zu einem zentralen Thema versorgt. Daneben gibt es Interviews sowie Veranstaltungstipps und News von den Unternehmensstandorten Ingolstadt und Neckarsulm. Sogar Gewinnspiele finden regelmäßig statt.
Der Audi Mitarbeiter-Podcast zeigt, wie interne Unternehmenskommunikation im 21. Jahrhundert aussieht bzw. sich anhört. Die Mitarbeiter werden auf diese Weise mit ins Boot geholt und nicht außen vor gelassen. Durch Informationen rund um das Unternehmen und Automotive-Thema liefert der Podcast einen großen Mehrwert. Auch in diesem Fall werden die Assoziationen mit der Marke positiv gestärkt und das sorgt sicher auch für zufriedenere Mitarbeiter.
Branded Podcast
Anders als beim Corporate Podcast stehen beim Branded Podcast weder Marke noch Unternehmen im Vordergrund. Ein Branded Podcast ist keine Werbesendung. Viel mehr treten die Hosts als Experten für alle Themen rund um die konkreten Unternehmensschwerpunkte auf. Der Mehrwert dieses Formats liegt also darin, potenzielle Kunden indirekt über informativen Mehrwert zu erreichen und auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Das macht Branded Podcasts zu einem modernen Tool des Inbound-Marketings.
5 Tassen täglich
Wie das funktioniert, zeigt bspw. Tchibo mit dem Branded Podcast 5 Tassen täglich. Ein bis zwei Mal pro Monat werden hier verschiedenste Promis und Experten zu allen Themen rund um Nachhaltigkeit und natürlich Kaffee interviewt. Tchibo trifft damit den Nerv der Zeit und setzt auf eine große potenzielle Zielgruppe, die nachhaltig leben (möchte) und dafür nach Informationen oder einfach anregenden Gesprächen sucht.
Die Marke Tchibo steht im Podcast eher im Hintergrund. Natürlich geht es in jeder Folge auch um Kaffee und dessen richtige Zubereitung, im Mittelpunkt treten jedoch interessante Persönlichkeiten auf, die auch darüber hinaus etwas zu sagen haben und ihren Anteil an einer nachhaltigeren Zukunft leisten.
OMR Education
Dass ein Branded Podcast auch im B2B-Bereich funktioniert, zeigen die Online Marketing Rockstars. Mit OMR Education liefern sie gleich drei Formate in einem Podcast rund um die Welt des Online-Marketings. Beispielsweise bekommen die Zuhörer in Experten-Interviews spannende Insights aus erster Hand zu Cases, Best Practices und den aktuellsten Marketing Trends.
Auch dieser Podcast ist ein Beispiel für modernes Inbound-Marketing. OMR liefert dabei Wissensinhalte von Unternehmen für Unternehmen. Hilfreiche Infos, Insider-Tipps und Top-News aus der Marketingwelt binden die Zuhörer an die Formate. So hören diese gern immer wieder rein, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Fazit
Das sind einige Beispiele, wie ein eigener Unternehmens-Podcast aussehen kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig. So kann bspw. mit einem Corporate Podcast nicht nur die Kunden-, sondern auch die Mitarbeiterbindung gestärkt werden, indem diese Insights in den Unternehmensalltag und -entscheidungen bekommen. Mit einem Branded Podcast können dagegen vor allem neue Zielgruppen erschlossen werden. Die Marke an sich rückt dabei in den Hintergrund. Allein die Inhalte machen Interessierte zu regelmäßigen Zuhörern und damit zu potenziellen Kunden.
Bei der Entscheidung für oder gegen einen eigenen Unternehmens-Podcast müssen sowohl der Zeit- als auch Ressourcenaufwand im Verhältnis abgeschätzt werden. Vor allem zu Beginn ist es wichtig, regelmäßig qualitativen Content zu liefern, um gefunden zu werden. Geht die Kosten-Nutzen-Rechnung für dein Unternehmen nicht auf? Keine Sorge, mit Werbeanzeigen innerhalb anderer Podcasts kannst du noch einfacher auf deine Marke aufmerksam machen. Wie Podcast Monitoring dir bei der Suche nach dem thematisch passenden Podcast hilft, erfährst du im nächsten Blogbeitrag.
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